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Bonn,

125 Jahre "Otto Lummitzsch" - Wie alles begann...

Er war der Gründervater des THW. Otto Lummitzsch würde am 10. Februar 125 Jahre alt werden. Ein willkommener Anlass, an das Leben des ersten THW-Direktors zu erinnern.

Otto Lummitzsch, Gründervater des THW

"Wie notwendig, ja unentbehrlich das THW im Rahmen der Schutzeinrichtungen für Leib und Leben, für Hab und Gut der Bevölkerung“ ist, betonte Lummitzsch immer wieder.

Ohne Otto Lummitzsch und der bereits 1919 in der Weimarer Republik geborenen Idee, eine solche Hilfsorganisation aufzubauen, würde das THW heute nicht auf eine mehr als 60jährige erfolgreiche Geschichte zurückblicken.

Am 10. Februar 1887 wurde Lummitzsch in Leipzig-Plagwitz geboren. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges arbeitete er als Architekt und Bauingenieur, bevor er sich nach Kriegsende in den Dienst der Gardekavallerie-Schützendivision Berlin stellte. Während dieser Zeit entstand der Gedanke, ein Schutz- und Sicherheitsorgan auf freiwilliger Basis zu gründen.

Unter dem Namen „Technische Nothilfe“ (TN) leitete Lummitzsch ab 1919 diese staatliche Freiwilligenorganisation. Noch im gleichen Jahr wurde die Zuständigkeit der TN dem Reichsinnenministerium übertragen. In der Zeit des Nationalsozialismus fiel die TN der Gleichschaltung zum Opfer und Lummitzsch wurde 1934 als Leiter abgesetzt, da er sich weigerte sich von seiner halbjüdischen Frau zu trennen.

16 Jahre später – im Jahr 1950 – in der Zeit des Wiederaufbaus und der spärlich vorhandenen Strukturen des Bevölkerungsschutzes erging ein erneuter Aufruf zum Aufbau einer Hilfsorganisation an Lummitzsch. Der damalige Bundesinnenminister Gustav Heinemann vereinbarte am 22. August 1950 gemeinsam mit Otto Lummitzsch die Aufstellung eines zivilen Ordnungsdienstes. Das war die Geburtsstunde des THW.

Fragen nach Ausbau, Ausrüstung und Ausbildung der Freiwilligen prägten die Anfangsjahre des THW. Im Jahr 1952 stieg die Anzahl der Helfer auf 3.000 Personen an, ein Jahr später zählte man bereits 40.000 Mitwirkende.

1953 erhielt das THW nach Erlass des Bundesinnenministeriums die Rechtsform einer Bundesanstalt mit Lummitzsch als ihrem ersten Direktor. Einsätze im Aus- und Inland ließen nicht lange auf sich warten: Die Springflut in den Niederlanden 1953 markierte den ersten bedeutenden Auslandseinsatz, hier unterstützten die THW-Kräfte die Sicherungs- und Bergungsarbeiten.

Als erster großer Einsatz im Inland ist die Hochwasserkatastrophe 1954 in Bayern in Erinnerung geblieben. Aufgabe des THW war es damals, sich an der Rettung und Bergung sowie beim Abdichten von Dämmen zu beteiligen.

Stets im Fokus, die Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Polizei. In der ersten Ausgabe der Zeitschrift „Das Technische Hilfswerk“ von August 1954 (erschien bis 2002) umriss Otto Lummitzsch die Aufgaben des THW. Er nannte es „eine Selbstorganisation des deutschen Volkes“ mit Aufgaben in den Bereichen der technischen Hilfe und der Beseitigung öffentlicher Notstände.

Das Aufgabenspektrum hat sich seither kontinuierlich erweitert, die Grundsätze sind geblieben. Heute ist das THW eine moderne Hilfsorganisation und zählt rund 80.000 Engagierte. Otto Lummitzsch verabschiedete sich 1955 aus Altersgründen in den Ruhestand.

Aufgrund seiner Tätigkeit im Dienste des Allgemeinwohls wurde ihm das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Am 9. Dezember 1962 verstarb der Gründer des THW in Bonn.

Mehr über das THW und seine Anfänge gibt es im Angebot der THW-historischen Sammlung (THWhS). Auf ihrer Homepage stellt die THWhS unter anderem THW-Zeitschriften ab 1954 in digitaler Form zur Verfügung. Gemeinsam mit der Fachinformationsstelle (FIS) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wurden dazu in den letzten Monaten rund 6.600 Seiten digitalisiert.


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