Auf einen langen Rückblick auf das abgelaufenen Jahr, verzichtete der Ortsbeauftragte Sven Böling. Lediglich die Interessantesten Meilensteine fasste er in seiner Rede kurz zusammen. Seinen Ausführungen folgte ein kurzer Ausblick auf das kommenden Jahr, hier stand u.a. der im Sommer anstehende Umzug in die neue Liegenschaft, sowie die noch fehlenden Ausstattung der Fachgruppe Räumen im Fokus. Vielmehr solle der Tag genutzt werden, um mit den Gästen Gespräche zu führen, so Böling.
Das führende Thema an diesem Tag war jedoch der Weckruf des Ortsbeauftragen "Es brennt - und ich bin der Rauchmelder!" so Böling. Die Hilfsorganisationen aller Farben stoßen allmählich an Ihre personellen Grenzen und auf der Helferseite stehen hauptsächlich Ehrenamtliche. Deren Zahl gehe stetig zurück. In einer Stadt mit 40.000 Einwohnern, sind 1% Hilfskräfte deutlich zu wenig. Mit einem eindringenden Apell an die Politik warb Böling darum, die ehrenamtlichen Kräfte zu unterstützen und ihnen wirkungsvolle Werkzeuge zur Helfergewinnung an die Hand zu geben. Es ist fünf vor zwölf. Hier ist dringend Abhilfe von Seiten des Bundes gefordert, denn die Gefährdungen durch z.B. Unwetter und Terror werden weiter zunehmen.
Oberbürgermeister Bernhard Matheis erinnerte daran, dass Bürger durchaus zum Dienst verpflichtet werden können, sollte die ehrenamtliche Bereitschaft drastisch abnehmen. Daran werde aber zur Zeit noch nicht gedacht. Eine allgemeine Dienstpflicht einzuführen wäre utopisch, so die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer. Sie habe im Laufe Ihrer Abgeordnetentätigkeit schon viele Konzepte in Angriff genommen, jedoch fanden diese nie wirklich Gehör. Die Bundestagsabgeordnete Angelika Glöckner war der Auffassung, dass schon die Schulen frühzeitig in solche Themen mit eingebunden werden müssten.
Die Bürger haben ein Grundrecht auf Sicherheit, wird den Hilfskräften von der Bevölkerung immer wieder vermittelt, und dass müsse geleistet werden. Dies sind die Forderungen von Mitbürgern, welche aber selbst nicht bereit sind, Ihren Teil dazu beizutragen. Meist bekommt man die Worte "Dafür habe ich keine Zeit" zu hören. Doch von den freiwilligen Helfern wird diese stets eingefordert. Wenn sich doppelt so viele Menschen engagieren würden, dann müsste jeder nur halb so viel Zeit aufwenden. Eine reine Freiwilligkeit werde aber auf Dauer nicht ausreichen, so Böling.
Dabei bietet die Mitwirkung in einer Rettungs- und Hilfsorganisation deutliche Vorteile für den einzelnen. So können u.a. weiterführende Lehrgänge besucht werden, welche auch im Berufsleben von Vorteil sein können. Zudem zeige man seinen Arbeitgebern, oder denen die es werden könnten deutlich, dass man mit ehrenamtlichem Engagement bereit ist, mehr zu leisten als andere. Bei Einstellungen kann ein solches Bereitschaft durchaus eine Rolle spielen, so achte zum Beispiel auch die Stadt Pirmasens bei Bewerbungen auf ein solches Engagement, so Matheis.