Technik und Ausstattung der Bergungsgruppe 2 (Typ B)
Im nachfolgenden finden sie eine Auflistung der Fahrzeug- und Geräteausstattung der Bergungsgruppe 2.
Da die Ausstattung derer der Bergungsgruppe 1 ähnelt, präsentieren wir Ihnen im folgenden lediglich die Sonderausstattung welche im Ortsverband Pirmasens vorgehalten wird.
Gerätekraftwagen (2)
Funkrufname:
Heros Pirmasens 38/53
Amtl. Kennzeichen:
THW-86148
Kabine
Sitzplätze: 1+8
Fahrgestell
Hersteller: Iveco Magirus
Fabrikat: Typ: EuroFire 135E24
KW/PS: 174/236
Hubraum: 5861 cm3
Zulässiges Gesamtgewicht: 14.000 kg
Leergewicht: 8.765 kg
Länge: 8.000 mm
Breite: 2.500 mm
Höhe: 3.250mm
Anhängelast gebremst: 8.000 kg
Anhängelast ungebremst: 1.500 kg
Höchstgeschwindigkeit: 97 km/h
Seilwinde (nicht in Betrieb)
Hersteller: HPC
Antrieb: Hydraulisch
Seillänge: 50m / 25m
Zugkraft: 50kN / 100kN
Aufbau
Koffer mit Rolladen
Aufbauhersteller: Lentner
Erstzulassung: 20.04.1998
Im Ortsverband seit 07.02.2022
vormals: THW Rüsselsheim
Betonkettensäge
Anwendungsgebiet:
Die Betonkettensäge wird als Rettungswerkzeug eingesetzt, um Zugänge zu verletzten und verschütteten Personen zu schaffen. Mit ihr lassen sich Wand- und Deckendurchbrüche erschütterungsfrei herstellen.
Sie kann ferner zur Schaffung von Verständigungs- und Belüftungsöffungen benutzt werden. Mit der Betonkettensäge sind Einschnitte bis 38 cm Tiefe in Stahlbeton möglich.
Ebenso sind Bodenschnitte, Kerbschnitte, waagerechte Schnitte und Eckschnitte bei beengten Platzverhältnissen möglich.
Die tragbare, hydraulisch angetriebene Säge ist geeignet Materialien wie Stahlbeton, Mauerwerk, Naturstein und Steinzeug zu schneiden. Einstechschnitte zum Einbringen von Löchern in Betonwände oder Rohre sind ohne weiteres möglich.
Wie Versuche, die nach dem ICE-Unglück von Eschede begonnen haben, zeigen ist die Betonkettensäge ein Gerät, das das Eindringen in ICE-Waggons erlaubt. Mit der Betonkettensäge kann man die Scheiben der ICE-Waggons schnell und ohne gefährliche Kanten heraustrennen. Es entstehen bei dem Schneiden kaum Splitter und vor allem kein Glasstaub.
Technische Daten:
- Gewicht ohne Schwert und Kette (30cm Handschläuche): 10,6 Kg
- Länge: 58,5 cm
- Höhe: 26,5 cm
- Breite: 24 cm
- Hydraulikversorgung: 172,5 bar
- Wasserdruck: Mindestens 1,5 bar
- Wasserdurchsatz: Mindestens 4 Liter / Minute
- Betriebsdrehzahl: 6.100 U/min (Freilauf, Durchschnitt) 5.500 U/min (freilaufende Kette, durchschnitt)
- Drehmoment: 9,6 Nm
- Leistung: 6HP (4,5KW)
Der Antrieb erfolgt über ein Hydraulik-Aggregat.
Plasmaschneider
Jäckle Plasma 110i IP44
Anwendungsgebiet:
Der Plasmaschneider wird als Rettungswerkzeug eingesetzt, um Zugänge zu verletzten und verschütteten Personen zu schaffen. Mit ihm lassen sich nahezu alle leitfähigen Metalle schneiden wie z.B.: hochlegierte Chrom-Nickel Stähle, gehärtete und ungehärtete Werkzeugstähle, Baustahl, Nichteisenmetalle wie Aluminium und dessen Verbindungen, Messing, Kupfer und Grauguß.
Der Vorteil der Plasmascheidtechnik gegenüber herkömmlicher Trennverfahren liegt in der hohen Schnittgeschwindigkeit. Zudem besteht nur eine geringe Wärmeeinwirkung auf das Werkstück wodurch sich dieses wenigerverzieht und eine evtl. unter dem Werkstück liegende Person keine Verbrennungen erleidet.
Eine einfache Handhabung sowie niedrige Betriebskosten (da Luft als Plasmagas verwendet wird) führen dazu, dass dieses Gerät das Optimum für den THW Einsatz darstellt.
Funktionsweise:
Im Plasmabrenner wird die Luft durch einen elektrischen Lichtbogen auf eine extrem hohe Temperatur erhitzt (ca. 30 000° C). Dabei bildet sich ein elektrisch leitfähiges Plasma, durch das der Schneidstrom von der Elektrode zum Werkstück fließen kann. Die Schneiddüse mit einer kleinen Bohrung schnürt den Schneidstrom ein und bewirkt dadurch einen stark gebündelten Plasma-Schneidstrahl.
--> schmilzt Metalle sehr schnell
--> Schmelze wird aus der Schnittfuge geschleudert
--> Sauberer und glatter Schnitt
Es können Werkstücke mit einer Stärke von bis zu 35mm durchtrennt werden.
Technische Daten:
• Anschlussspannung: 3 Phasen, 400V, 50Hz
• Max. Leistungsaufnahme: 19,8 kVA
• Absicherung: 32A träge
• Einstellbereich: 20 - 100 A
• Max. Schneiddicke: 25mm (Qualitätsschnitt), 35mm (Trennschnitt)
• Gewicht: 38 Kg
• Plasmagas: Luft
• Druckluftversorgung: 5,5 Bar, 180l/min
Kernbohrgerät
Anwendungsgebiete:
Das Kernbohrgerät wird zum erschütterungsfreien Bohren in Beton, Naturstein, Asphalt oder Keramikplatten eingesetzt um z.B. Erkundungs- Versorgungs- oder Verständigungsöffnungen in Wände oder Decken eingestürzter Gebäude zu schaffen.
Das Kernbohrgerät wurde speziell für den Einsatz im THW entwickelt. Im Unterschied zu gewerblichen Geräten kann bis zu einer gewissen Größe von Hand (ohne Bohrständer) gearbeitet werden.
Technische Daten:
Bohrmotor
Gewicht: 7,3 kg (ohne Bohrkrone)
Leistung: 2200 Watt
Spannung: 230V
Ampere: 10
Lehrlaufdrehzahl (3 Gänge): 995/1690/2350 U/min
Lastdrehzahl (3 Gänge): 670/1140/1580 U/min
Schalldruckpegel: 91dB(A)
Geräuschpegel: 104 dB(A)
Bohrständer
Hersteller/Typ: J. Schützeichel KG / FCL 150 S
Gewicht: 10,5 kg
Nutzlänge: 600mm
Schrägbohreinrichtung: max 45°
Bohrkronendurchmesser: 15mm / 71mm / 112mm / 152mm