In einer von Katastrophen oder schweren Unglücksfällen betroffenen Region ist die SEEBA in der Regel zumindest in der Anfangsphase in vielen Bereichen, vor allem aber logistisch und medizinisch, auf sich allein gestellt. Folgerichtig ist die Konzeption so angelegt, dass die SEEBA mindestens zehn Tage autark - also ohne Unterstützung und Versorgung von außen - operieren kann. Damit erfüllt das THW internationale Standards, an deren Entwicklung das THW aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen mitgewirkt hat. Deshalb wurde an diesem Ausbildungstag der Aufbau, sowie die Inbetriebnahme eines neuen Duschzeltes praktisch beübt, damit im Bedarfsfall jeder Handgriff sitzt. Aus dem OV Pirmasens nahmen an diesem Tag zwei Einsatzkräfte teil.
Was ist die SEEBA?
Die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) leistet technische Hilfe im Ausland nach Naturkatastrophen wie z.B. Erdbeben und anderen großen Unglücksfällen. Die Einsatzkräfte der SEEBA retten verschütteten Personen, bergen im Bedarfsfall Tote und Sachwerte, beraten fachlich örtliche Kräfte. Auch technische Hilfe wie Sicherungsarbeiten an Gebäuden führen die Einsatzkräfte der SEEBA durch. Des Weiteren erkunden sie nach weitergehenden Hilfsmöglichkeiten und unterstützen so das betroffene Land. Sie arbeitet technisch und personell eng mit den zuständigen Behörden vor Ort zusammen und integriert sich in die bestehenden Koordinierungsstrukturen. Auf Anforderung kann die SEEBA auch koordinierende und/oder Führungsunterstützende Aufgaben übernehmen. Die SEEBA ist als Heavy Urban Search and Rescue Team gemäß den Vorgaben der INSARAG klassifiziert und muss sich entsprechend regelmäßig reklassifizieren.
Die SEEBA ist weltweit einsetzbar. Da sich nach 72 Stunden die Aussichten, Überlebende zu finden, rapide verschlechtern, muss im Ernstfall schnell und präzise gehandelt werden. Nach einem Erdbeben können daher innerhalb von sechs Stunden nach Alarmierung Einsatzkräfte der SEEBA mit ihrer Ausrüstung zum Abflug am Flughafen bereit stehen. Die Alarmierung erfolgt im Regelfall über das Bundesministerium des Innern.
Ihre Hauptaufgabe ist die Ortung und Rettung verschütteter Personen. Die SEEBA ist bundesweit in drei Ortsverbänden als Fachgruppe aufgestellt und im Bedarfsfall innerhalb kürzester Zeit im Ausland einsetzbar. Neben den Fachgruppen (Ortung und Bergung) wird ein SEEBA-Einsatzteam gemäß den INSARAG-Vorgaben durch eine Führungs-, Medizin- und Logistikkomponente ergänzt. Die Spezialisten für diese Aufgabengebiete werden ebenfalls zentral an den SEEBA-Standorten vorgehalten.
Die Ausrüstung der SEEBA ist in Leichtmetallkisten verpackt und kann so in herkömmlichen Verkehrsflugzeugen transportiert werden. Die vollständige Ausrüstung wiegt 15 Tonnen bei einem Volumen von 75 Kubikmetern. Sie beinhaltet die notwendige Rettungsausstattung, Ortungsgeräte, die Camp- und Logistikausstattung mit Stromerzeuger, medizinische Ausstattung zur Erstversorgung sowie Verpflegung für zehn Tage. Je nach verfügbarer Lufttransportkapazität können kleinere Fahrzeuge oder Anhänger ins Schadengebiet mitgenommen werden.Kleine, luftverlastbare Einheiten leisten schnelle, effektive technische Hilfe nach Erdbeben und anderen Unglücksfällen mit vergleichbarer Schadenscharakteristik.
Innerhalb von sechs Stunden nach Alarmierung steht die SEEBA abflugbereit am Flughafen. Die Nutzung von Linienflugzeugen ist in der Regel die schnellste und kostengünstigste Transportmöglichkeit ins Ausland. Sofern dies nicht schon während der Alarmierungsphase erfolgen konnte, werden die erforderlichen Flugbuchungen während des Anmarsches der SEEBA zum Flughafen vorgenommen. Die Ausstattung wird ständig lufttransporttauglich verpackt vorgehalten.