Budenheim (Mainz),

THW-Jahrestagung der Führungskräfte

Am vergangenen Wochenende trafen sich die Kreis- und Ortsbeauftragten des THW-Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland zur ihrer jährlichen Tagung auf Schloss Waldthausen in Mainz. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung war die Auszeichnung eines jungen Lebensretters.

„Es geht um Ehrlichkeit im Umgang miteinander, insbesondere bei der Erfassung der Material- und Geräteausstattung und den aktuellen Helferzahlen“, stellte Landesbeauftragter Werner Vogt in seiner Eröffnungsrede zu Beginn der traditionellen Jahrestagung des THW Landesverbandes auf Schloss Waldthausen fest. „Wir werden Transparenz herstellen müssen und dann einen stärkeren Fokus auf die Mittelverwendung legen“ so Vogt. Hintergrund seiner Ausführung sind die in THWin abgebildeten Daten der einzelnen Ortsverbände, welche derzeit nicht exakt die Realität widerspiegeln. „Es gibt drei Arten von Ortsverbänden“, betonte Vogt, „einige die fast schon zu viele Mitglieder haben, andere bei denen alles in Ordnung ist und solche die versuchen die Zahlen zu verschleiern. Letzteres werden wir in dieser Form nicht mehr akzeptieren“. Zudem sei es notwendig das Beschaffungssystem zu reformieren. „Wir brauchen ein ehrlicheres, transparentes und offensiveres Beschaffungssystem, so Vogt mit deutlichen Worten. 

Cyberkriminalität als unterschätzte Gefahr

Neben internen Fragen müsse man auch auf neue Entwicklungen in der verteidigungspolitischen Debatte reagieren, fasste der Landesbeauftragte seine Überlegungen zusammen. Das Weißbuch der Bundeswehr und die veränderte Sicherheitslage zwängen auch das THW, sich perspektivisch neu auszurichten. Ziel sei es auch, aus einer starken Position in die Haushaltsverhandlungen mit der Politik zu gehen.

Gerold Reichenbach, SPD-Bundestagsabgeordneter und langjähriges THW-Mitglied, skizzierte im weiteren Verlauf eine neue Gefahrensituation durch verstärke Cyberkriminalität. „Hackerangriffe auf Banken und Kraftwerke sind Realität“, so der Politiker in seinen Ausführungen. „Die Vorfälle machen deutlich, dass sensibler Datenverkehr und der Schutz nationaler IT-Infrastrukturen stärkere Berücksichtigung in der öffentlichen Debatte finden müssen“, so Reichenbach weiter.

Auszeichnung für herausragenden Einsatz

Als einer der Höhepunkte der Veranstaltung wurde Michael Koch, Student an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes,  vom Landesbeauftragten Werner Vogt mit dem THW-Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. Koch hatte einem Mitarbeiter der Hochschule das Leben gerettet, nachdem dieser in den Abendstunden allein in seinem Büro einen Herzinfarkt erlitten hatte. Der THW-Helfer aus dem Ortsverband Lebach alarmierte den Notarzt, leitete die lebenserhaltenden Maßnahmen ein und versorgte den Patienten bis die Rettungskräfte eintrafen. „Für seinen vorbildlichen Einsatz verleihen wir heute Michael Koch das THW-Ehrenzeichen in Bronze“, lobte Vogt den jungen Studenten. Ausgezeichnet wurde zudem Dr. Ralf Essmann vom THW-Ortsverband in Mainz. Essmann erhielt das THW Ehrenzeichen in Silber für sein herausragendes Engagement, und die Öffnung des Ortsverbandes für Menschen mit Migrationshintergrund.

Sicherheit für die Verantwortlichen

Im Fokus der Tagung standen auch Themen wie Gesundheitsschutz, Helferwerbung, Ausbildung und Liegenschaften. Besonders die Ausführungen eines Arztes zu Hepatitis als latenter Gefahr für Einsatzkräfte fanden breites Interesse bei ehrenamtlichen Führungskräften. Die Helfer zu motivieren die Impfungen regelmäßig nachzuweisen sei auch in Zukunft Aufgabe der Ortsbeauftragten, so der Landesbeauftragte.

Aktuelles in der Helferwerbung wurde im Anschluss von Denise Zimmer skizziert. Besonders hervorzuheben sei der Willkommensordner, welcher durchweg auf positive Rückmeldung gestoßen sei. „Viele unsere Angebote werden von den Ortsverbänden gerne aufgegriffen und umgesetzt“, so Zimmer weiter.

Lobende Worte fand auch Sven Heizenröder, im Landesverband für Ausbildung zuständig, in seiner Präsentation. „Ausbildung hat im Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland einen hohen Stellenwert und wird jährlich durch zusätzliche Haushaltsmittel gefördert“. Kernaufgabe sei es auch in Zukunft, die Ausbildung sowohl im Ortsverband als auch auf Bereichsebene durch Qualifizierung und Weiterbildung der Ausbilder gezielt zu stärken, so Heizenröder bestimmt.

In Gottes Hand

Aktuelle Herausforderungen bei den Themen Liegenschaften und Bau wurden anschließend von Referatsleiter Hans-Georg Hartmann skizziert. „Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“ so Hartmann in seinem Vortrag. Dies gelte leider auch bei dem Thema Liegenschaften. Hartmann betonte, dass, dank Unterstützung der Politik, der Miettitel in den kommenden Jahren um über einer Million Euro verstärkt werde. Allerdings sah er für die Zukunft noch weiteren Handlungsbedarf: „Für den künftigen Prozess werden Arbeitsgruppen gebildet, die die erforderlichen Maßnahmen priorisieren. „Alle Entscheidungen müssen transparent und nachvollziehbar sein“, so der Referatsleiter.

Zum Abschluss der Tagung fasste Landesbeauftragter Vogt die Ergebnisse treffend zusammen: In Anbetracht der besonderen Herausforderungen werde auch 2015 wieder ein arbeitsintensives Jahr. Der Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland sei insgesamt gut aufgestellt, sodass man zuversichtlich in die Zukunft blicken könne.


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