Bereits Ende 2020 hat das THW eine bundesweite Werbekampagne gestartet, die in Pirmasens auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Normalerweise beträgt die Gruppengröße einer Grundausbildungsgruppe beim THW in Pirmasens in etwa 3-4 Personen, die meisten davon kommen dabei stets aus der eigenen Jugendabteilung. Doch in diesem Jahr war alles anders und stellte den Ortsverband mit seinen ehrenamtlichen Mitgliedern vor eine große Herausforderung.
Neben drei Jugendlichen aus der hauseigenen Schmiede, war die Werbekampagne ein voller Erfolg. Zwölf interessierte haben sich beim Pirmasenser Ortsverband gemeldet. Somit konnte der Ortsverband in diesem Jahr 15 neue Kräfte in seinen Reihen aufnehmen, darunter vier Frauen. Und das ausgerechnet in Zeiten von Corona und kräftezehrender Einsätze in der Stadt Pirmasens, wo im Amtshilfeersuchen sowohl der Aufbau des Impfzentrums, wie auch der Bau von Behelfslüftungen an Schulen unterstützt werden konnte. Der Dienstbetrieb musste ständig den Verordnungen angepasst werden und war zudem auf Grund der Pandemie auch noch wochenlang vollständig ausgesetzt.
Mit Beginn von Lockerungen und dem, was die Corona-Landebekämpfungsverordnungen jeweils zuließen, konnten ab dem Frühjahr Gruppengrößen von max. sechs Personen zugelassen werden. Kurzerhand wurde ein Konzept erarbeitet, welches es ermöglichte, die Helferanwärterinnen und Helferanwärter als oberste Priorität auszubilden. Die Einsatzeinheiten teilen sich in Kleinstgruppen auf, jeden Tag der Woche waren nun im 14-tägigen Wechsel andere Teileinheiten auf dem Gelände zugegen. Jeder Teileinheit wurden feste Azubis zugeteilt und nach Ausbildungsplan ausgebildet.
Bereits zu Beginn des Juli 2021, konnte die theoretische Prüfung unter Einhaltung sämtlicher Vorschriften und Hygieneregeln abgelegt werden. Ende Juli nun sollte es dann endlich soweit sein, der große Prüfungstag stand ins Haus. Doch wieder kam alles anders: Katastropheneinsatz in der Eifel! Der Ortsverband Pirmasens wurde in der Nacht vom 18.7. mit dem kompletten technischen Zug ins Ahrtal alarmiert, die Prüfung musste somit vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Der Einsatz im Ahrtal beschäftigt die Pirmasenser THW-Kräfte zwar weiterhin, fast wöchentlich sind Einheiten gemeinsam mit Kräften aus dem gesamten Bundesgebiet vor Ort im Einsatz, dennoch konnte nun ein Zeitfenster für die Prüfung gefunden werden. Am Samstag den 2.Oktober war es dann soweit, aus 15 Helferanwärterinnen und -anwärtern wurden endlich THW-Einsatzkräfte!
Bereits früh morgens um sieben Uhr wurden die Prüfungsstationen aufgebaut, um acht Uhr ging es dann mit der Einteilung der Prüflinge los. Ausgebildet in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, der Arbeit mit Leinen, Drahtseilen und Bandschlingen, Stromerzeugung und Beleuchtung, Metall-, Holz und Gesteinbearbeitung, dem Bewegen von Lasten, den Grundlagen von Rettung und Bergung und weiteren Fachthemen, mussten die angehenden Katastrophenschützerinnen und –schützer an insgesamt sechs Stationen Kenntnisse aus den verschiedenen einsatztechnischen Bereichen unter Beweis stellen und zeigen, was ihnen durch ihre Ausbilder in den zurückliegenden Monaten beigebracht wurde.
Nach Auswertung aller Prüfungsergebnisse, konnte in den Nachmittagsstunden froh verkündet werden: Alle haben bestanden!
Wir gratulieren Tim Böling, Philip Edel, Lara Flickinger, Benjamin Gundacker, Sascha Jung, Sophias Kannengießer, Christian Kubera, Anja Loy, Moritz Martin, Markus Mutter, Theresa Schmitt, Patrick Schwartz, Marcus Steffan, Dominik Thesen und Paul Wadle herzlich zur bestandenen Prüfung! Wir sind stolz auf Euch!
Die neuen Einsatzkräfte werden nun den einzelnen Facheinheiten zugewiesen und dann weiterführend in den Fachthemen und in Lehrgängen an den THW-eigenen Bundesschulen aus- und weitergebildet.
Auch interessierten Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in den technischen Hilfeeinsatz gehen möchten oder können, bietet das THW durchaus interessante und reizvolle Aufgaben – unter anderem in der Verwaltung, im Verpflegungsbereich oder in anderen unterstützenden Funktionen. In diesem Fall muß lediglich eine „angepasste Grundausbildung“ absolviert werden, bei der die einsatzpraktischen Teile entfallen können.
Die Bandbreite an möglichen Situationen, in denen das THW zu Einsätzen gerufen wird, ist vielfältig: Von der Rettung und Bergung von Personen, Tieren und bedeutenden Sachwerten, über Katastrophenschutzaufgaben bis hin zu Auslandseinsätzen, z.T. weltweit.
Wenn auch Sie Interesse daran haben, das THW und die Möglichkeiten der Mitarbeit im ehrenamtlichen Zivil- und Katastrophenschutz kennen zu lernen, sind Sie bei uns jederzeit herzlich willkommen. Sprechen Sie uns gerne an: à Kontakt