Verantwortung für Jugendliche, Begeisterung fürs Helfen

Bonn, 14.06.2017

In einer Übung verschüttete Menschen retten, Holz verarbeiten oder im Zeltlager Freunde finden: Im Technischen Hilfswerk sammeln Jugendliche und junge Erwachsene Erlebnisse und Erfahrungen, die sie im Alltag nicht erleben würden. Sie sind die Helferinnen und Helfer von morgen und als Nachwuchs für das THW unverzichtbar. Daher engagieren sich viele Mitglieder der THW-Familie in der THW-Jugend oder integrieren junge Erwachsene in ihren Ortsverband.

Der Nachwuchs wird jedoch nicht nur für den Einsatz im THW vorbereitet. Jugendliche erfahren in ihrer Zeit beim THW Werte wie Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft. Dementsprechend lautet der zehnte Leitsatz des THW: „Wir begeistern junge Menschen für das THW und zur Übernahme von Verantwortung.“

Fundament der Nachwuchsarbeit ist die THW-Jugend e.V., in diesem bundesweiten Verein lernen 15.000 Kinder und Jugendliche zwischen sechs bis 18 Jahren spielerisch das THW kennen. Das ist möglich durch Helfer und Helferinnen wie Nadine Adermann. Sie engagiert sich unter anderem als Jugendbetreuerin und stellvertretende Landesjugendleiterin in der THW-Jugend und macht das mit Herzblut: „Ich möchte junge Menschen für die Arbeit des THW begeistern“, sagt Nadine Adermann. „Durch mein Engagement kann ich miterleben, dass wir beim THW zur Entwicklung der Kids und Jugendlichen beitragen.“

Gemeinsame Werte als Selbstbild

Die THW-Jugend hat ein ganz bestimmtes Selbstbild: Die Jungen und Mädchen sollen Freude daran finden, im Team zu agieren und Verantwortung zu übernehmen. Demokratie und Gleichberechtigung sowie ein fairer und respektvoller Umgang miteinander sind ebenfalls elementare Themen. Junghelferinnen und Junghelfer sehen, wie andere Menschen im THW diese Werte vorleben. Diese zeigen den Jugendlichen in Zeltlagern, Workshops oder bei Ausbildungsveranstaltungen was es bedeutet, mit Teamwork Menschen in Not zu helfen. Bei solchen Unternehmungen machen sie sich in Übungen spielerisch mit Technik und Ausrüstung vertraut.

In der THW-Jugend sind alle Mädchen und Jungen ab sechs Jahren willkommen. Wenn Junghelferinnen und Junghelfer 16 Jahre alt werden, können sie nach und nach bei den „Großen“ des THW mitmachen. Meistens kennen sie sich dann schon fabelhaft mit den Grundlagen im THW aus. Die Jugendlichen können dann beispielsweise zu Dienstveranstaltungen kommen und ihre Grundausbildung absolvieren. Damit werden sie schrittweise an den aktiven THW-Dienst herangeführt. Denn junge Erwachsene entscheiden sich in der Regel, von der THW-Jugend in den aktiven Dienst überzutreten, wenn sie volljährig werden.

Im THW ist jeder willkommen, auch ohne Vorkenntnisse

Aber auch jemand, der nicht in der THW-Jungend war, kann zur THW-Familie kommen. Auf junge Erwachsene, die ehrenamtlich anderen helfen wollen, warten eine Menge Herausforderungen: Sie lernen im THW wie sie mit einem schweren Trennschleifer umgehen, verschüttete Menschen unter Trümmern orten oder ganze Gebäude vor dem Einsturz bewahren.

Falls Neugierige sich entscheiden, in einen THW-Ortsverband reinzuschnuppern, nehmen die Helferinnen und Helfer sie mit offenen Armen auf. „Im THW habe ich viele verschiedene Menschen kennengelernt, die das gleiche Hobby haben wie ich“, erzählt Jugendbetreuerin Nadine Adermann. Ehrenamtliche, die schon länger dabei sind, stecken mit ihrem Enthusiasmus für Hilfeleistung häufig die Neuankömmlinge an. Sie bereiten die jüngeren THW-Kräfte auf ihre Lehrgänge vor oder stehen ihnen im Einsatz mit Rat und Tat zur Seite.

Nachdem das THW 2013 seine Leitsätze überarbeitet hat, beschreiben seitdem zehn prägnante Aussagen die Werte-Basis für alle Ehren- und Hauptamtlichen im THW. Die Leitsätze machen deutlich, wofür die Menschen im THW einstehen. An vielen Stellen leben die Menschen im THW diese Leitsätze aktiv und wenden sie in ihrem alltäglichen Handeln an. Davon profitiert die Gemeinschaft, genauso wie jeder und jede Einzelne. Denn die Leitsätze fördern den Zusammenhalt in und die Identifikation mit der Organisation THW.