Der AfE-Turm im Frankfurter Stadtteil Bockenheim wird am 2. Februar 2014 gesprengt. Um 10 Uhr wird die insgesamt 1.400 kg schwere Sprengladung durch den Sprengmeister Eduard Reisch gezündet.
Im letzten Jahr wurde das Gebäude durch ein Abbruchunternehmen entkernt. Ursprünglich sollte das Hochhaus von innen heraus abgerissen werden. Da die Nachbarn sich aber durch den Baulärm gestört fühlten, entschloss man sich eine kontrollierte Sprengung des Gebäudes vorzunehmen. In den letzten Wochen sind deshalb Sprenglöcher gebohrt und Fallschlitze an den Stahlbeton-Bauteilen angebracht worden. Ab heute werden die mehreren Tausend Bohrungen mit Sprengmittel geladen. Die Arbeiten werden durch ehrenamtliche Einsatzkräfte des THW aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland unterstützt. Mit dabei ist auch Klaus-Jürgen Becker aus dem THW-Ortsverband Pirmasens. Alle Sprengberechtigte des THW haben extra Urlaub genommen, um an dieser Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen zu dürfen.
Das Leistungsspektrum der THW-Sprengberechtigten reicht vom Schneefeldsprengen zur Beseitigung einer Lawinengefahr bis hin zum Deichsprengen, um bei extremen Hochwasserlagen das angestaute Wasser kontrolliert abfließen zu lassen. Weitere Optionen sind Eis- oder Unterwasser-Sprengungen. Die Einsatzkräfte sind außerdem in der Lage, bei Großbränden Rauchabzugsöffnungen zu sprengen oder Eindring- bzw. Löschöffnungen herzustellen. Die Sprengexperten verfügen über das nötige "Know-how", unterspülte und verbogene Schienenstränge schnell und präzise zu trennen oder einsturzgefährdete Gebäude oder Bauwerksteile kontrolliert niederzulegen. (mwa)
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